Von der Bocca della Verità bis S. Paul vor den Mauern

Geheimtipp vom Insider: Rom wo es nicht jeder kennt

Dieser Spaziergang durch Rom über den Aventin nach S. Paul vor den Mauern mit seinen besonderen Entdeckungen fällt sicher nicht ins normale touristische 3-Tages-Programm – aber für mich führt er zu den beeindruckendsten Punkten in Rom.

 

Wir beginnen unseren Rundgang, für den Sie sich am besten einen ganzen Tag Zeit lassen sollten, an einer der größten Attraktionen Roms, der Kirche S. Maria in Cosmedin mit der “bocca delle verità”, der steinernen Maske, die nach der Sage Lügnern die Hand abbeißt. Auch die Kirche ist sehenswert, einer der ältesten von Rom mit einem Mosaik aus dem Jahr 706.

 

Direkt gegenüber liegt das älteste Forum des antiken Rom, das Forum Boarium mit den beiden ältesten und dazu gut erhaltenen Tempeln Roms, des Portunus und des Herkules Victor.

Schräg hinter der Kirche S. Maria in Cosmedin sollte man auf jeden Fall der wenig bekannten Kirche S. Giorgio in Velabro und 2 bezaubernden antiken Bauwerken einen Besuch abstatten: dem Janusbogen und dem teils von der Kirche eingebauten kleinen Geldwechslerbogen.

 

Über die via di S. Teodoro nach Süden gelangt man zum Circus Maximus, an dessen südöstlichem Ende in letzter Zeit Grabungen einige Überreste der antiken Rennbahn zu Tage gefördert haben.

 

Nun lohnt sich die Anstrengung des Aufstiegs auf den Aventin, am besten durch den auf der Südseite des Circus liegenden Rosengarten – insbesondere im Frühsommer sollte man sich das Meer von Rosen keinesfalls entgehen lassen.

Am oberen Ausgang des Garten führt unser Weg über die via di S. Sabina zur gleichnamigen Kirche, eine sehr alte Basilika mit sehenswerten kleinen Kostbarkeiten, und zum dazugehörenden Orangengarten, von dem man einen traumhaften Blick über die Stadt und den Tiber bis zum Gianicolo und zum Petersdom hat.

Gleichermaßen sehenwerte Ausblick gibt es vom Aventin gleich mehrere, auch vom Garten der Kirche S. Alessio und natürlich durch das berühmte Schlüsselloch am Palazzo dei Cavalieri di Malta – selbst wenn dort eine Schlange stehen sollte – es lohnt sich unbedingt zu warten!

 

Jetzt geht es über die via di Porta Lavernale wieder bergab in Richtung der Pyramide des Gaius Cestius. Gleich dahinter liegt der wenig besuchte, dafür aber um so einzigartigere und romantische Friedhof der Nicht-Katholiken – Cimitero Acattolico – fälschlich oft als protestantischer Friedhof bezeichnet. Hier findet man Gräber großer Persönlichkeiten, wie John Keats und August von Goethe, Goethes Sohn, sowie viele kunstvoll und mit außergewöhnlich Statuen und Aufbauten geschmückte Gräber. Man sollte hier unbedingt länger verweilen und zumindest einige der kleinen Wege abgehen und die einzelnen Gräber genauer betrachten.

 

Weiter auf der via Ostiense nach Süden liegt linker Hand das bei Nichtrömern wenig bekannte Viertel Garbatella. Ursrünglich eher ein etwas ärmliches Viertel, hat es sich hingegen in den letzten Jahren zu einem absolut sehenswerten Kleinod gemausert. Es sind weniger bedeutende Gebäude oder Kunstwerke, die man hier findet, als vielmehr ein geschlossenes, romantisches, liebens- und lebenswertes Ortsbild mit Anklängen aus dem Jugendstil, das so ganz anders ist als das restliche Rom. Nehmen Sie sich Zeit, über die Plätze und durch die Gassen zu schlendern – Sie werden es nicht bereuen.

 

Im Süden erstreckt sich Garbatella bis auf die Höhe von S. Paolo, dem Ziel unseres heutigen Spazierganges. Machen Sie einen Rundgang durch die immens große Kirche, vor allem der Kreuzgang gehört für mich zu den schönsten ganz Italiens.

 

Da Sie sich hier auch bereits im Bereich der 3. Universität Roms befinden, haben Sie eine gute Auswahl an netten kleinen Lokalen, wo man bei einem Aperitif die müden Füße ausruhen kann.